In den letzten Monaten wurde die gesamte Menschheit mit einer Infektion konfrontiert, bei der in kürzester Zeit hunderttausende Menschen ums Leben kamen und millionen Menschen Leiden und Krankheit erlitten. In dieser Situation ist es wichtig, dass wir die Menschlichkeit in uns selbst nicht verlieren, uns in unseren eigenen Panzern abschließen und hoffen, dass die Pandemie, mit all ihren Problemen, uns nicht belastet. In diesem entscheidenden Moment ist es wichtig, dass wir unsere Mission sowohl als Christen als auch als Staatsbürger nicht vergessen.

Und welche sind die wichtigsten Gebote für einen Christen, auf deren Grundlage er seine Mission aufbauen sollte? Darauf wird Christus von einem Schriftgelehrten angesprochen, dem er antwortet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Verstand und von ganzer Kraft lieben. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite Gebot ist: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Es gibt kein größeres Gebot als diese Zwei“ (Mk․ 12, 30-31).

Was bedeutet dieses Gebot heute? Es bedeutet, stark im Glauben an Gott zu bleiben, so wie alle Heiligen stark geblieben sind, von denen wir einen, den Hl. Prophet Elias, am Sonntag gedenken. Es bedeutet nicht zu verzweifeln, sondern auf Gott zu vertrauen, furchtlos über ihn auszusagen, ihn zu bekennen. Es bedeutet Verantwortung für Andere zu übernehmen, sich um sie zu kümmern, hilfsbereit zu sein und zu beten.

Wenn du jemandem in schwierigen Zeiten beistehst oder Gutes tust, öffnest Du dich und bewegst dich auf Gott zu, auch wenn es dir nicht bewusst ist. So hilft z.B. der barmherzige Samariter dem Fremden, der den Räubern zum Opfer gefallen ist. Die beiden Männer, die vor ihm da waren, halfen dem Opfer nicht. Ihr „Glaube“ fand keine Äußerung in den Taten und trug keine Früchte. Der Samariter aber half. Er übernahm Verantwortung, hatte Mitleid, opferte seine Zeit und seinen materiellen Besitz und näherte sich mit dieser Tat dem Schöpfer.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“ (Gen. 2, 18) sagt Gott. Und es gibt keinen weisen Menschen, der sich dieser Wahrheit widersetzen kann. Wenn die Menschheit heute am Rande einer schrecklichen Katastrophe steht, sollten wir alle Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten beiseitelegen, unsere vereinten Kräfte einsetzen, um die Pandemie zu überwinden, Verantwortung für uns und andere zu übernehmen, für die Kranken und Ärzte zu beten und den Bedürftigen zu helfen.

Bleibt im Frieden, bleibt gesund
und möge der Segen des Herr immer über euch sein.

Pfr. Dr. Diradur Sardaryan